KÜRRENBERG. -thi- Es ist ein kleines Wintermärchen: Die elf und 13 Jahre alten Jungs André und Immanuel Asbach finden auf der Straße einen kleinen Beutel. Als sie ihn öffnen, trauen sie ihren Augen nicht: Er ist voll mit Geldscheinen! Statt sich die neusten Turnschuhe zu kaufen, meldet sich das Duo als ehrliche Finder bei der Polizei.
Anstand, Aufrichtigkeit, eine gute Erziehung – Attribute, die in einer schnelllebigen Zeit gerade bei Jugendlichen immer öfter verloren zu gehen scheinen. Umso lobenswerter ist die Geschichte von den Kürrenbergern André und Immanuel Asbach, die nicht lange zögerten, als sie einen Beutel voller Bargeld entdeckten. „Er lag einfach auf der Straße, wir haben uns zunächst gar nicht getraut ihn aufzuheben und haben es erst mal unseren Eltern erzählt“, erklären die Beiden.
Gemeinsam mit ihren Vater gehen sie zum Fundort, das Geld liegt noch immer auf der Straße – ein Eigentümer ist weit und breit nicht zu sehen. „Wir haben überlegt, wem könnte das Geld wohl gehören? Es war ja schließlich fast ein Monatsgehalt“, so die Familie. „Vielleicht hatte es eine Seniorin im Dorf verloren. Es stand für uns alle fest, dass wir den Fund sofort melden und abgeben – eine solche Summe zu behalten, war für uns keine Option“, fügen sie hinzu.
Bei der Polizei Mayen gaben die Kürrenberger den gesamten Betrag ab. Die Beamten konnten schnell den Eigentümer ausmachen. Das Geld stammt von einem Mitarbeiter eines Möbelhauses, dem offenbar beim Ausliefern der eingepackte Geldbetrag aus der Tasche gefallen war. Florian Sabel, Bereichsleiter Bürger-Service-Center, öffentliche Sicherheit und Ordnung der Stadt Mayen vermittelte zwischen den Findern und dem Eigentümer. „Das war wirklich eine tolle Sache: Die zwei Mayener Jungs haben zivil Courage gezeigt. Es macht Mut, das Ehrlichkeit und Anstand noch wichtige Werte sind“, so Sabel.
Und Ehrlichkeit soll auch belohnt werden. Zunächst erhielten die zwei Kürrenberger einen Finderlohn-Anteil in Höhe von 50 Euro. Zudem hat der Geschäftsführer des betreffenden Möbelhauses angekündigt, dass er sich noch zwei besondere Überraschungen für die Jugendlichen einfallen lassen will.