REGION. -rro- Noch hat der Wolf in Rheinland-Pfalz keine feste Heimat gefunden. Allerdings könnte sich das bald ändern: In den vergangenen Jahren wurden bereits vereinzelt Tiere in unseren Wäldern gesehen.
Innerhalb der letzten Jahre gab es in Rheinland-Pfalz vier, durch DNA-Analyse nachgewiesene Wolfsvorkommen. So wurden 2016 in einem Wildgehege im Landkreis Neuwied mehrere Tiere einer Dammwildherde tot aufgefunden.
Rund 150 Jahre galt der Wolf in Deutschland als ausgerottet. Laut Naturschutzbund (NABU) sind nun bereits wieder 40 Wolfsfamilien in Deutschland heimisch geworden. Hinzu kommen Einzelgänger, bei denen es sich vorwiegend um Jungtiere handelt. Diese verlassen im Alter von zwei bis drei Jahren ihr Rudel und machen sich auf die Suche nach einem eigenen Revier. Dabei legen die Tiere an einem Tag Distanzen von bis zu 70 Kilometern zurück und überqueren dabei auch Autobahnen und Flüsse.
Im Falle einer Wiederbesiedlung hat das rheinland-pfälzische Umweltministerium einen Wolfsmanagementplan erstellt: Gerade in dicht besiedelten Landschaften muss eine Rückkehr der Tiere durch ausreichende Information und Aufklärungsarbeit unterstützt werden. Eine große Rolle spielen vor allem durch Märchen, Legenden und Filme überlieferte Ängste. Bisher von Menschen als Jagdkonkurrent betrachtet, fand erst in den 70ern und 80ern ein Umdenken statt und der Wolf wurde in Deutschland unter strengen Schutz gestellt. Im Jahr 1992 wurden die Tiere dann sogar EU-weit als schützenswert erachtet. Durch das Bundesnaturschutzgesetz und die Flora Fauna Habitat Richtlinie genießen die Tiere nun den höchst möglichen Schutzstatus.
Bei der Jagd unterscheiden Wölfe nicht zwischen „erlaubt“ und „unerlaubt“. Sie jagen die Tiere, die für sie am einfachsten zu erreichen sind. Hierin besteht wohl das größte Konfliktpotenzial zwischen Mensch und Wolf. Vor allem dann, wenn Nutztiere in den Fokus geraten. An dieser Stelle sind die Halter gefragt, besondere Schutzmaßnahmen zu ergreifen, um ihre Herden vor Angriffen zu schützen.
Fotos: Borris/ Nabu, Rolfes/ DJVA