METTERNICH. -war- Nach zweijähriger Umbau- und Anbauphase wurde die Caritaseinrichtung Haus Eulenhorst bei einem kleinen Festakt offiziell eröffnet – mit allem was dazu gehört: Grußworte, Schlüsselübergabe, Einsegnung durch den Trierer Weihbischof Jörg M. Peters und Rundgänge mit den Gästen.

Die Freude war den Bewohnern ins Gesicht geschrieben. Und der Vorsitzende des Bewohnerbeirates, Werner Schmelzer, drückte es mit sichtbarem Herzklopfen so aus: „Die Baumaßnahme war für alle aufregend und anstrengend. Jetzt ist alles fertig, wir sind froh. Wir freuen uns über eigene Zimmer. Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden.“

Auch die geladenen Gäste, „das Who-is-Who des Sozialen Bereichs“, wie es die Bürgermeisterin Marie-Theres Hammes-Rosenstein ausdrückte, stellten in ihren Grußworten die Bewohner und ihr Wohl in den Mittelpunkt. 38 Menschen mit geistiger Behinderung haben hier nun ein modernes Einzelzimmer in der Regel mit eigenem Bad. Acht Zimmer wurden speziell für Menschen mit schwerer mehrfacher Behinderung eingerichtet. Das Haus ist barrierefrei, hat verschiedene Gemeinschaftsräume und – ganz neu und besonders – einen „Snoezelenraum“. Hier finden Mensch, die nur schwer entspannen können, mit Licht und Musik ihre Ruhe.

Das Haus Eulenhorst gibt es seit 1981 als Wohnheim. Damals haben hier vor allem junge Behinderte gewohnt, die in der Werkstatt für Behinderte arbeiteten und am Wochenende zu ihren Familien nach Hause fuhren. Die Situation aus sich in den letzten Jahren durch den demografischen Wandel spürbar geändert: Gut die Hälfte der Bewohner ist heute berentet und nimmt an tagesstrukturierten Angeboten teil.

Die Caritas klopfte bereits 2009 beim Mainzer Sozialministerium wegen einer konzeptionellen und finanziellen Förderung zur Umgestaltung an. Mit dem Architekten Wolfgang Rumpf wurde die Ideen umgesetzt, dabei auch die hohen Anforderungen an Technik und Brandschutz berücksichtigt. Die bestmögliche Teilhabe der Bewohner am Leben, so individuell wie möglich, war das Ziel der Maßnahme. Von der Aktion Mensch gab es eine Spende in Höhe von 134 000 Euro, das Land gab rund 1,2 Mio Euro, die restlichen 1,4 Mio Euro brachte der Caritasverband auf.

„Das Haus Eulenhorst ist von einem Wohnheim zu einem Wohnhaus geworden“, fasste die Koblenzer Bürgermeisterin zusammen, die mit dem Baudezernenten Bert Flöck die Stadt vertrat. Auch Staatssekretär und OB-Kandidat David Langner zeigte sich von dem neuen Haus beeindruckt, sieht den Leitgedanken seines Ministeriums umgesetzt: „Leben wie alle – mittendrin von Anfang an.“ Die Caritasdirektorin Martina Best-Liesenfeld und der Hausleiter Holger Großklos lobten die partnerschaftliche Zusammenarbeit aller Akteure. Mit dem Ergebnis sei man „total zufrieden“.

Weihbischof Peters segnete zum Abschluss des kleinen Festakts die neuen Räumlichkeiten und beschrieb den Charakter des Hauses sehr treffend: „Hier packen alle, soweit sie es können, mit an und erst so wird ein Haus zu einem Zuhause.“ Dies zeigte sich auch, als der Chor bestehend aus Bewohnern und Mitarbeitern gemeinsam mit den Besuchern sang – passenderweise das Lied „Danke für alles Frohe, Helle“.

 

Fotos: war