MAYEN. -edb- Gegenstände sinnlich wirken lassen und sie dabei ins rechte Licht zu rücken – darin ist der 26-jährige Ochtendunger Matthias Israel ein echter Profi. Das hat auch die Handwerkskammer Berlin so gesehen und ihm auf Bundesebene den Titel bester Fotografenmeister 2016 verliehen.
Nach seinen Erfolgen als Innungs-, Kammer- und Landessieger – schon 2013 konnte er sich mit seinem Gesellstück als zweiter Bundessieger platzieren – folgt damit nun die deutschlandweite Anerkennung. Sein Ausbildungsbetrieb ARTs-UNLIMITED in Mayen ist zufrieden und scheint mit Israel einen geeigneten Nachfolger gefunden zu haben.
Produziert wird ausschließlich für gewerbliche Zwecke. Ob Küche, LKW oder Wasserflasche – Matthias Israel inszeniert gekonnt und schafft schöne Scheinwelten, um das zu vermitteln, was Firmen als ihre Werbebotschaft verstanden wissen wollen. Kreativ sein, sich gut in den Kunden einfühlen können – das ist es, was den jungen Ochtendunger fasziniert. Für einen, der eigentlich Maschinenbau studieren wollte, ein ungewöhnlicher Werdegang. „Nach dem Abi hatte ich keine Lust mehr auf Schule“, erzählt Matthias. Inspiriert durch den Vater und dessen Leidenschaft für Fotografie entschied er sich für ein Praktikum bei ARTS-UNLIMITED. Und damachte es dann Klick. „Das ist es“, sagte er sich damals. „Die Chemie hat einfach gestimmt.“
Inszenieren und improvisieren heißt es gemeinsam mit dem vierzigköpfigen Team, mit dem er ständig in Kontakt ist. Je nach Auftragslage braucht er den Zugriff auf Stylisten, Visagisten, Modells, Regisseure, zusätzliche Kameramänner und Film-Cutter. „Was so aufwendig in Szene gesetzt wird, sind leblose Gegenstände“, sinniert Matthias. „Aber dennoch kann man sie mit einer gewissen Aura ausstatten und ihnen damit Leben einhauchen.“ Für ihn ein gestalterischer Prozess, der ihn auch auf seinen zahlreichen Auslandsreisen durch Europa und die USA begleitet. Damit es nicht zur „Reizüberflutung“ kommt, hat sich der Meisterfotograf geerdet: In seinem Wohnort in Ochtendung kann er beim Spazierengehen mit seinem Hund vom Alltag abschalten. „Ein Ausgleich zum Job ist sehr wichtig, um neue Ideen und Kreationen entwickeln zu können“, so Israel.
Fotos: Matthias Israel