OCHTENDUNG. Die Katholiken in und um Ochtendung müssen sich auf Veränderungen gefasst machen. 35 „Pfarreien der Zukunft“ soll es künftig im Bistum Trier geben. Der Vorschlag ist ein erster Schritt in der Umsetzung der Diözesansynode. AM WOCHENENDE sprach mit Jörg Schuh, Dechant des Dekanats Maifeld-Untermosel.
Welche Veränderungen wird die Neustrukturierung mit sich bringen?
Jörg Schuh: Fragen Sie mich das in zwei Jahren noch mal. Mit dem Entwurf zur Gliederung des Bistums in die neuen pastoralen Räume wurde ein Rahmen gesetzt. Aber die Arbeitsgruppen, die klären sollen, wie darin Seelsorge „funktioniert“, beginnen ihre Arbeit erst noch. Klar ist, dass es einen Perspektivwechsel geben wird
Worin liegt der Perspektivwechsel begründet?
Jörg Schuh: Nun, die Zahl der Katholiken und die Ressourcen auf materieller und auch personeller Seite werden weniger. Die Synode musste sich also die Frage stellen, wie Seelsorge zukünftig gestaltet soll.
Wie wird die Seelsorge der Zukunft aussehen?
Jörg Schuh: Es soll mehr auf den Einzelnen geschaut werden. Menschen mit gleichen Interessen sollen zusammenfinden und so Knotenpunkte geschaffen werden. Das ist eine neue Sichtweise und ein guter Ansatz.
Welchen Einzugsbereich umfasst der neue Pfarrort?
Jörg Schuh: Das Dekanat Maifeld-Untermosel wird zu einem pastoralen Raum zusammengeführt. Einzig die Pfarrei Macken wird zukünftig Kastellaun zugeordnet.
Welche Veränderungen werden auf Sie zukommen?
Jörg Schuh: Veränderung bedeutet auch immer, alte Muster aufzubrechen. Ich werde zumindest die Bereitschaft signalisieren, an anderer Stelle eingesetzt zu werden. Die letztendliche Entscheidung liegt aber natürlich nicht bei mir.
Haben Sie Ängste im Hinblick auf die anstehenden Veränderungen?
Jörg Schuh: Ich persönlich bin zuversichtlich. Wissen Sie, Gott geht mit seiner Kirche. Er geht in keine Sackgassen. Gott ist der, der Türen öffnet. Veränderte Strukturen bringen aber immer auch Spannungen mit sich.
An welche Art Spannungen denken Sie dabei?
Jörg Schuh: Ich habe dabei zum Beispiel die Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen im Sinn. Da gibt es große Chancen, aber wenn Menschen sich nicht gut verstehen, kann es Konflikte geben. Es wird also entscheidend sein, die neuen Einheiten gut zu personalisieren.
Welche Ängste spüren Sie bei den Mitgliedern der Gemeinde?
Jörg Schuh: Je größer ein Gebiet wird, desto komplexer wird es. Manch einer fühlt sich damit nicht wohl. Fragen danach, wo der Gottesdienst zukünftig gefeiert wird, wie die Seelsorge erreicht werden kann oder wie nah Kirche allgemein am Menschen sein wird, kommen in diesem Zusammenhang natürlich auf.
Das Gespräch führte
Rebecca Röder.