KOBLENZ. Das auf Papier gedruckte Wort – es lebt! Ob in Tageszeitungen, Anzeigenblättern, Prospektbeilagen oder Briefpost: „Schwarz auf Weiß“ erlebt eine (farbige) Renaissance! Weitere 30 Millionen Euro investiert daher der Koblenzer Mittelrhein-Verlag, Herausgeber der Rhein-Zeitung und ihrer Heimatausgaben sowie Ihrer Wochenzeitungen LokalAnzeiger und AM WOCHENENDE in die Erweiterung seines Druckhauses am Autobahnkreuz Koblenz und schafft damit zu den bereits rund 150 vorhandenen weitere 300 neue Arbeitsplätze (in Vollzeit und Teilzeit).

Erst vor fünf Jahren war im „Industriepark A 61/A 48“ ein neuer technischer Bereich (Druck und Versand sowie Software-Schmiede) für die Koblenzer Medienmacher entstanden. Bereits damals investierten die drei Gesellschafter Dr. Olaf Theisen sowie Walterpeter und Thorn Twer rund 42 Millionen Euro in die Print-Zukunft. Doch die beiden hochmodernen Druckmaschinen (Commander CT 6/2 von Koenig und Bauer) und die Weiterverarbeitung sind – durch zusätzliche Druckaufträge – an ihre Kapazitätsgrenzen gelangt. Gedruckt wird „rund um die Uhr“ – an sieben Tagen in der Woche.
Vorausschauend hatte der Verlag jedoch bereits eine mögliche Erweiterung eingeplant und die dazu notwendigen Flächen aufgekauft. Denn: „Gedruckte Tages- und Wochenzeitungen wird es auch in Zukunft geben!“, davon zeigte sich der geschäftsführende Gesellschafter Walterpeter Twer beim ersten Spatenstich am 27. Januar fest überzeugt. Die rasante Entwicklung seit Neubau des Druckhauses strafe alle Lügen, die nicht an eine Zukunft von Print glauben wollten – auch in der eigenen Branche! Denn: „In Zeiten flüchtiger, kaum nachvollziehbarer und verifizierbarer Botschaften, sei es im Netz, in Rundfunk oder Fernsehen, kommt dem gedruckten Wort, ob als journalistischer Leistung oder als Werbebotschaft, eine besondere, weil im besten Sinne nachhaltige und dauerhafte Bedeutung zu“, erklärte der Verleger.
Und so wird im Druckhaus derzeit die dritte Druckmaschine installiert, während der Neubau einer 13 500 Quadratmeter großen Versandhalle Platz schafft für ein ausgeklügeltes Logistikzentrum, eine Beilagenproduktion mit der deutschlandweit größten Anlage ihrer Art und ein Postsortierzentrum. „Jährlich werden hier künftig 20 000 Tonnen Papier gedruckt und verarbeitet. Das sind rund 80 Millionen Zeitungen und Anzeigenblätter mit bis zu einer Milliarde Beilagen. Außerdem werden künftig mehr als 30 Millionen Postsendungen erwartet“, erläutert Verlagsleiter und Projektleiter Siegmund Radtke.
Und dabei geht es nicht nur um die Rhein-Zeitung sowie unsere heimische Wochenzeitungen LokalAnzeiger und AM WOCHNENDE: Zu den externen Druckaufträgen zählen bereits seit einigen Monaten der „Bonner Generalanzeiger“ (GA) sowie weitere Printprodukte aus dem Köln-Bonner Raum.
Die Bedeutung des Mittelrhein-Verlags und der Rhein-Zeitung als großer regionaler Arbeitgeber, aber auch als innovatives Medienunternehmen hob der Landrat des Kreises Mayen-Koblenz, Alexander Saftig, hervor: „Ob fertiges Papierprodukt oder Onlineartikel – hinter beidem steckt wertvolle und fundierte Redaktionsarbeit. Sachverhalte werden recherchiert. Fakten werden sortiert und wahrheitsgemäß wiedergegeben. Die Arbeit unserer Lokalzeitungen ist von allergrößter Bedeutung! Daran ändert sich auch im Digitalen Zeitalter nichts.“ Der Aufsichtsratsvorsitzende der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG) am Mittelrhein freute sich besonders über die 30-Millionen-Euro-Investition und die 300 neuen Arbeitsplätze im interkommunalen Industriepark, an dem der Landkreis Mayen-Koblenz, die Gemeinden Kobern-Gondorf und Bassenheim sowie die Stadt Koblenz beteiligt sind.
Noch im vierten Quartal des neuen Jahres soll der Erweiterungsbau des RZ-Druckhauses in Betrieb gehen. Unterdessen läuft der Druckbetrieb uneingeschränkt weiter. Auch das Medienzentrum steht Gästen weiter offen: Allein im vergangenen Jahr nutzten rund 8000 Besucher bei mehr als 220 Veranstaltungen die Gelegenheit, aus erster Hand zu erfahren, wie „Print lebt“ – auch in Zukunft!

 

Foto: Weber