Mit den ersten Frühlingssonnenstrahlen erwacht auch wieder die Lust auf frische Luft: Wanderer und Radfahrer treibt es hinaus in die Natur, Touristen aus aller Welt zieht es zu den traumhaften Freizeitrouten vor unserer Haustür. Was unsere Heimat ihren Bewohnern alles zu bieten hat, ist vielen noch unbekannt. AM WOCHENENDE stellt nun wöchentlich die schönsten Ausflüge vor und greift dabei auf das Know-how von echten Tourenprofis zurück. Den Anfang machen Ulrike Poller und Wolfgang Todt, zwei der erfolgreichsten Wanderbuchautoren Deutschlands. Was Wanderer am Wegesrand zwischen dem „Dornröschen der Mosel“ und der Cochemer Reichsburg erwartet, erfahren Sie jetzt.

Auf einem engen Pfad machen wir schnell Höhe gut, überwinden schmale Weinbergsstiegen und tauchen in lichten Niederwald ein. An einer Klippe erhaschen wir einen tollen Blick zurück nach Beilstein und erreichen nach 0,9 Kilometern einen überdachten Rastplatz. Mit etlichen Wendungen führt uns der Moselsteig jetzt abwärts, bis wir die K 36 queren und von dort Richtung Mühltal wandern. Bald erreichen wir den Bach, queren ihn und laufen links ins nahe Bruttig. Unmittelbar nach dem Viadukt halten wir uns rechts und laufen zum Ortsrand, wo wir auf die K 34 stoßen. Wir wandern bergan zu einer Kreuzung, queren die Straße und finden uns am Fuß von Weinbergen wieder. Der Moselsteig führt uns zum Kapainer Bach, dem wir nach der Querung auf engem Pfad bergwärts folgen.
Wir verlassen die Weinbergslandschaft und begleitet vom Bach gewinnen wir stetig an Höhe. Nach 5,4 Kilometern biegen wir scharf links auf einen Waldpfad. Der führt uns mit einigen Windungen Richtung Eiserner Mast, wo eine Hütte und eine herrliche Aussicht warten. Der Moselsteig selbst biegt allerdings rechts ab und führt nach erneutem Abzweig bis kurz vor die K 34. Wir wandern pfadig durch ein Wäldchen, bis wir auf offenes Feld wechseln und am Daunkopf eine Bank erreichen.
Nach 7,3 Kilometern erwartet uns an der Hangkante eine tolle Aussicht. Gemeinsam mit dem Apolloweg steuern wir nun auf den Valwiger Berg zu. Am Sportplatz verlassen wir den Wald und folgen der K 34 links durch den Ort.
Dann taucht der Moselsteig kurz in ein Wäldchen ein und umrundet einen Taleinschnitt. Etliche Meter tiefer treffen wir auf einen Feldweg und kommen nun bei freier Sicht zur Mosel gut voran. Nach 10,5 Kilometern bietet die Aussichtsterrasse des Hahnenbergs einen besonders guten Blick auf Sehl mit den Bauten des Klosters Ebernach. Das lässt sich allerdings von der nur 300 Meter entfernten Schutzhütte vor der Brauselay noch besser in Augenschein nehmen. Ab der Steinhütte windet sich der Moselsteig auf engem Pfad an der hoch aufragenden Felswand der Brauselay entlang.


Wir passieren eine Infotafel zum Monorack-System, das in den Moselsteillagen die Arbeit der Winzer zumindest etwas erleichtert, und steigen schließlich vollends zur Talsohle hinab. An der historischen Lage Nikolausberg endet der Pfad an einem Rastplatz. Wir laufen rechts auf asphaltiertem Weg bergan und vor uns erhebt sich die eindrucksvolle Reichsburg von Cochem.
Nach 12,4 Kilometern endet der Aufstieg. Noch wandern wir durch die offene Landschaft, bis die Skulptur „Sonne“ den Endspurt der Etappe einläutet. Wir biegen scharf links auf einen Fußpfad ab, der uns zu den ersten Häusern von Cochem-Cond bringt. Dort angelangt, wenden wir mit der L 98 (Valwiger Straße) zur Moselbrücke. Nach 13,2 Kilometern beenden wir an der „Alten Thorschenke“ in Cochem eine der ereignisreichsten Moselsteig-Etappen.
Fazit: Es ist leicht anstrengend – aber auch richtig lohnenswert!
Buchtipp: Traumpfade Jubiläumsausgabe, 27 Rundwanderungen zwischen Mosel, Rhein, Ruwer und Saar, 272 Seiten, 12,95 Euro und Moselsteig Seitensprünge, Die schönsten Rundwege an der Mosel, mit Faltkarte, 12,95 Euro. www.ideemediashop.de

 

Die Fakten zum Wanderweg:

Start: Beilstein
Ziel: Cochem
Gesamtlänge: 13.2 km
Gesamtzeit: 4 Std.
Höchster Punkt: 314 m
Steigung: 408 m
Gefälle: 410 m
Anspruch: Mittel – Anspruchsvoll
Anfahrt: Start: Beilstein erreicht man entlang der Mosel über die L 98; Ziel: Cochem erreicht man entlang der Mosel über die B 49.
Parken: Beilstein, Moselufer; Cochem, Moselpromenade (Gebühr); Cochem, Bahnhof (Gebühr)
ÖPNV: Beilstein hat keinen Bahnhof. Mit der Buslinie 716 kann man nach Beilstein und Cochem (Bahnhof) fahren.
www.vrminfo.de

 

Fotos: ideemedia/Andreas Pacek