Frühlingszeit ist Rasenzeit: Sobald keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind und die Bodentemperatur dauerhaft auf zehn Grad Celsius klettert, können Freizeitgärtner ihr grünes Refugium fit machen für die neue Saison.
Jetzt ist die beste Gelegenheit, um Rasenflächen neu anzulegen oder strapazierten Flächen mit großen Lücken sowie starker Moosbildung eine Pflegebehandlung zu gönnen. Ab Mitte April beginnt die Saatsaison, bis Ende Mai ist ein guter Zeitpunkt für die Anlage des neuen grünen Teppichs.
Die nasskalte Jahreszeit hat auf dem Rasen oftmals sichtbare Spuren hinterlassen, von kahlen Stellen über bräunliche Verfärbungen bis hin zu Filz und Moos. Damit die Halme im Frühjahr wieder gesund und kräftig wachsen können, sollten Gartenbesitzer dem Grün jetzt eine besondere Wellnesskur gönnen. Viele versäumen es allerdings, die typischen Rasenprobleme buchstäblich an der Wurzel anzupacken. Dabei hat beispielsweise die Bodenqualität entscheidenden Einfluss darauf, ob sich die Halme durchsetzen können oder ob am Ende das ungeliebte Moos die Oberhand gewinnt. Zunächst die Rasenfläche mit einem Rechen oder Straßenbesen leicht bearbeiten und auf diese Weise auflockern, rät Gartenexperte Christoph Völz. Danach kann der Gartenbesitzer mit der gründlichen Frühjahrskur aus Düngen, Schneiden und Vertikutieren beginnen – in dieser Reihenfolge: „Viele vertikutieren zu früh im Jahr. Dabei ist zuerst eine gute Nährstoffversorgung wichtig. Mit einem stickstoffbetonten Rasendünger erhalten die Halme genug Kraft für ein sattes Grün. Sieben bis zehn Tage nach dem Düngen – bei Temperaturen von mindestens sieben Grad Celsius – kann der erste Schnitt des Jahres folgen. Dabei werden zugleich letztes Laub und Verunreinigungen von der Fläche entfernt“, erklärt Christoph Völz.
Unter Vertikutieren versteht man das senkrechte Schneiden oder Anritzen der Grasnarbe mit speziellen Geräten. Es fördert die Bildung neuer Triebe, entfernt Rasenfilz und macht die obere Bodenschicht wieder durchlässiger für Wasser und Nährstoffe, stellt aber auch eine Schwächung der Gräser dar. Daher hilft dieser Arbeitsschritt dem Rasen nur, wenn die Grundversorgung mit Nähstoffen und die Temperaturen passend sind. Idealerweise wurde das Grün also bereits zuvor gedüngt und ein- bis zweimal gemäht, bevor der Vertikutierer zum Einsatz kommt. „Die Schnitttiefe sollte dabei so eingestellt sein, dass das Gras nur ‚abgekämmt‘ wird. Das entspricht ungefähr zwei bis drei Millimetern, die die Messer in den Boden eindringen. Ist der Vertikutierer zu tief eingestellt, schadet das dem Rasen mehr, als es ihm nützt. Wer etwa zwei Zentimeter tief vertikutiert, verletzt die Graswurzeln zu stark und schwächt den Rasen enorm. Beim Vertikutieren gilt: Weniger ist mehr“, erklärt Gartenexperte Völz. Anschließend kann – sofern nötig – nachgesät werden. Ein guter Termin dafür ist der Mai mit seinen milden Temperaturen.
Rasen von der Rolle
Rollrasen wird immer beliebter. Er schafft schnell eine geschlossene grüne Fläche, ist allerdings teurer als eine Aussaat. Wichtig ist es bei jungem Rollrasen, zunächst den Untergrund gründlich vorzubereiten und dann für eine stete Versorgung zu sorgen. Gerade in den ersten beiden Wochen nach dem Verlegen benötigt der Rollrasen eine tägliche Wasserration. Die nötige Nahrung erhält das Grün zum Beispiel mit dem „Floranid Start-Rasen Langzeitdünger“, der die Gräser bis zu drei Monate mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt.
Pflegetipps auf einen Blick
Mit der richtigen Pflege kann sich jeder Gärtner über ein sattes Grün freuen. Hier wichtige Tipps der Gartenexperten:
– den Rasen nicht zu kurz schneiden, die optimale Schnitthöhe beträgt zwischen 3,5 und 4,5 Zentimeter
– am besten das Rasenstück zehn bis 14 Tage vor dem Vertikutieren düngen
– nicht zu früh vertikutieren, beste Zeit im April oder Mai
– nicht zu tief vertikutieren, das Gras nur „ankämmen“
– Lücken durch eine Nachsaat schließen
– ein Rasenmäher mit Fangkorb ist nützlich beim Einsammeln des herausgelösten Rasenfilzes
Checkliste März
Was im Garten im März zu tun ist
- Rasen mähen und vertikutieren
- Rasen düngen und nachsäen
- Rasen & Teich pflegen
- Grasnarbe walzen
- abgestorbene Pflanzenteile aus dem Teich entfernen
- Schnitt der Obstgehölze im März abschließen
- auf Beeten Kompost einarbeiten
- Hochbeet für die kommende Saison vorbereiten
- Kräutergarten: erste Kräuter können gesät werden
- Petersilie, erstes Gemüse wie z.B. Salat, Möhren, Radieschen oder Zwiebeln säen
- bei entsprechenden Temperaturen Kartoffeln setzen
- Tomaten und Paprika-Pflanzen vorziehen
- Erdbeerbeet hacken und mulchen
- Gewächshäuser und Frühbeete lüften
- Beerenobststräucher beginnen früh auszutreiben; daher z.B. Johannisbeeren oder Stachel- und Brombeeren schneiden
- Gartenbeete umgraben und düngen
- Frühblüher wie z.B. Narzissen, Osterglocken, Hyazinthen und Tulpen düngen
- Primeln und Stiefmütterchen pflanzen
- Dahlienknollen in Töpfen zum Austreiben bringen
- Sommerflieder kräftig zurückschneiden
- verwelkte Zweige der Hortensien schneiden
- immergrüne Hecken zurückschneiden
- Rosen schneiden und düngen
- Kübelpflanzen vom Winterschutz befreien, da es sonst zu einem vorzeitigen Austrieb kommen kann