NEUWIED. Sie toben durch das Gehege, spielen nachlaufen, anschleichen und üben schon einmal das Brüllen: „Tessy“ und „Khalila“, die beiden im September geborenen Berberlöwen im Zoo Neuwied entwickeln sich momentan sehr gut.
Dabei sah es eine ganze Zeit lang nicht danach aus. Im Alter von acht Wochen hatten die beiden neurologische Ausfälle in Form von epileptischen Anfällen. Mit Hilfe der Uniklinik in Gießen konnten die Tierärzte feststellen, dass die Welpen Defekte im Gehirn hatten. Es blieb die Hoffnung, dass sich diese Probleme auswachsen. Offenbar ist diese erfüllt worden. Die beiden Katzen haben zur Zeit keine motorischen Ausfälle und keine Sehstörungen mehr.
Nun heißt es das soziale Verhalten im Rudel mit ihren Eltern kennenlernen. Dafür werden die Junglöwen seit kurzem gemeinsam mit Vater „Schröder“ und Mutter „Zari“ gefüttert. Dabei geht es um das Sozialverhalten und die Rangordnung in einem Löwenrudel. Das bleibt nicht ohne Zwischenfälle, denn Löwenkater Schröder sollte beim Fressen nicht gestört werden.
Wenn der Nachwuchs trotzdem einen Versuch startet und sogar an seinem Fleischstück knabbert, bekommen Tessy und Khalila hin und wieder einen Tatzenhieb oder ein Brüllen ihres Vaters ab. Aber nur so können die beiden die Rangordnung in einem Löwenrudel kennenlernen, was vor allem dann wichtig wird, wenn sie in Zukunft in ein neues Rudel kommen, wo die gleichen Verhaltensregeln gelten, wie hier im Zoo Neuwied. Bis es aber so weit ist, können die kleinen Löwinnen noch von den Großen lernen und miteinander durch das Gehege toben.