POLCH. -edb- Hotelfachmann, Barkeeper, Koch – „Da geht doch wohl noch mehr“, sagte sich Oleg Untilov (33) und begann vor drei Jahren von Stuttgart aus die heimatlichen Gefilde in der Pellenz und im Maifeld zu beobachten. Und tatsächlich sollte sich für ihn eine neue berufliche Zukunft auftun, als die Stadt Polch für den „Alten Bahnhof“ einen Pächter suchte.

„Ich hatte mich 2006 das erste Mal als Barkeeper in Saffig selbstständig gemacht und seitdem die Gastronomie im Blut“, erzählt Oleg.

Als er ein Jahr später während seiner Ausbildung zum Hotelfachmann einen Blick in die Küche werfen durfte, war es um ihn geschehen. Seine Kochleidenschaft entbrannte und es folgte Ausbildung Nummer Zwei. Schon da träumte er von einem eigenen Restaurant. Doch bis dahin sollte es noch ein weiter Weg sein. Der junge Mann arbeitete in verschiedenen Restaurants, zuletzt auf „Schloss Filseck“ in Stuttgart, wo ihm ein sizilianischer Koch die mediterrane Küche beibrachte.

Oleg Untilov

 

Die hat er teilweise im „Alten Bahnhof“ beibehalten, auch wenn er sich auf seiner Speisekarte vorwiegend an der gut bürgerlichen Küche orientiert. „Ich verwende möglichst frische, saisonale und vor allem regionale Produkte“, betont Oleg, der ganz bewusst auf Geschmacksverstärker verzichtet.

 

Ohnehin plädiert er gerade beim Essen für den verantwortungsvollen Umgang des Menschen mit Natur und Umwelt: „Dazu gehört auch das Wissen, woher die Lebensmittel stammen, bewusstes Einkaufen in regionalen Märkten und Genießen statt Völlerei.“

Für sich persönlich hat er die leichte Küche entdeckt. Mit Ernährungsumstellung, bewusstem Essen und Sport hat er es in zwei Monaten von 86 auf 78 Kilo geschafft. „Ich habe mich in meiner Haut nicht mehr wohl gefühlt, hatte weniger Energie und Freude“, meint er rückblickend.

Oleg Untilov

 

Oleg Untilov hat die Kochgene

Was das Kochen angeht, ist Oleg Untilov familiär vorbelastet. Seine Oma väterlicherseits, Maria Hamburg, war zehn Jahre lang Küchenchefin in einem Restaurant in Kasachstan. Und seine Eltern, die in Nickenich wohnen, kochen auch gerne noch traditionell. Lieber aber lassen sie sich von ihrem Sohn verwöhnen, wenn sie ihn mit der Familie im „Alten Bahnhof“ besuchen.

 

Oleg Untilov

 

Die Muse

Seine Kreativität lebt Oleg nicht nur in der Küche aus. Weil er Musik liebt, bietet er Künstlern – in Kooperation mit dem in der Region bekannten Musiker Paul Schuh – einmal im Monat in seiner Gaststätte ein eigenes Forum an, und das bei freiem Eintritt. Beim „Künstlertreff“ gibt es Live-Musik. „Natürlich handgemacht, so wie ich es liebe und vielleicht selbst auch mal spielen werde“, bekennt Oleg. Denn neben seiner Kochleidenschaft und seinen sportlichen Aktivitäten hat er noch einen Traum: „Gitarre spielen lernen. Das ist eine Leidenschaft seit Kindertagen.“