MAYEN. -edb- Sein Herz schlägt für die Eifelstadt: Mario Adorf (87), Mayens Ehrenbürger und Deutschlands bekanntestes Film- und Fernsehgesicht, fühlt sich überall dort zu Hause, wo er kreativ sein kann – ganz besonders aber in seiner Heimatstadt Mayen, wo er seine Kindheit und Jugend verbracht hat. Sein Spontanbesuch galt dieses Mal dem Burgfestspielstück „Im weißen Rössl“. Dabei hatte er schon ein paar anstrengende Tage hinter sich: In Worms überreichte er den erstmals vergebenen Mario-Adorf-Preis an die österreichische Schauspielerin Ursula Strauss, tags drauf besuchte er die Stadt Trier, montags ging es nach Köln zum Fernsehdreh und dienstags zur Rössl-Aufführung mit Sektempfang. Und dort schloss ihn seine alte Jugendliebe Grit Schwindenhammer in die Arme.

Mario Adorf: Von Worms . . .

Zuvor hatte Adorf schon einige Stationen hinter sich gebracht. Und dabei auch schon die erste Aufregung hinter sich gelassen. Denn das Gepäck, das er in Nizza aufgegeben hatte, war bei der Landung in Frankfurt unauffindbar. Das hieß: Zwei Tage leben ohne Koffer. Die trafen dann aber überraschenderweise eine halbe Stunde vor der geplanten Preisvergabe in Worms ein und Mario konnte im geplanten Outfit auftreten – und den erstmals ausgelobten und nach ihm benannten Mario-Adorf-Preis an die österreichische Schauspielerin Ursula Strauss vergeben, die damit für die beste künstlerische Leistung bei „Siegfrieds Erben“ ausgezeichnet wurde. Mario Adorf: „Ich fühle mich sehr geehrt, dass ein Preis unter meinem Namen geschaffen wurde, den ich gerne den ‚Gläsernen Drachen der Nibelungen-Festspiele Worms‘ genannt sähe. Er soll alljährlich für eine herausragende künstlerische Leistung verliehen werden und in der Öffentlichkeit für das erfolgreiche Fortbestehen der Festspiele werben.“ Bereits im Jahr 2003 hatte Mario Adorf einen Schauspielerpreis bei den Festspielen an den Darsteller Wolfgang Pregler vergeben.

. . . nach Trier

Adorf wurde Ende der 50er Jahren durch seine Rolle als Frauenmörder im Film „Nachts, wenn der Teufel kam“ und durch seine Rolle als Winnetous Gegenspieler Santer bekannt. Mittlerweile gehört er zu den profiliertesten internationalen Darstellern. Zuletzt hatte Mario Adorf im ZDF-Dokudrama Karl Marx gespielt. Nicht ohne Grund führte ihn sein Besuch nach Trier, wo er sich ins Goldene Buch der Stadt eintrug und die Statue des großen Philosophen am Simeonstiftplatz besuchte.

und von Köln . . .

Ein kurzer Abstecher nach Köln war am Montag auch noch ins Programm gequetscht worden. Ein Film zum Thema Seniorenknast soll im Herbst gedreht werden. Mit dabei: selbstverständlich Mario Adorf.

nach Mayen

Aber damit nicht genug. Im nächsten Jahr wird Adorf im Rahmen der geplanten Deutschland-Lesung auch wieder Gast in Mayen sein. Seinen letzten Besuch wird der Ehrenbürger nicht vergessen. Denn am Dienstag Abend hatten sich alte Bekannte zur Begrüßung eingefunden: darunter seine Jugendliebe Grit Schwindenhammer und sein Jugendfreund Heinz Lampert.
„Ich bin dankbar, dass Sie Ihre Heimat nicht vergessen“, ergriff Oberbürgermeister Wolfgang Treis das Wort. Worauf Adorf konterte: „Ich spreche überall von Mayen, nicht nur in Worms. Ich freu mich, hier zu sein und dass es wieder dazu kommt.“

Impressionen

Fotos: Peter Seydel