HATZENPORT. -schö- Das „Deutsche Wandermagazin“ sucht auch 2018 wieder Deutschlands schönste Wanderwege. 160 Bewerbungen lagen der Jury vor und je 15 Kandidaten kamen in die Kategorie Routen (Weitwanderwege) und Touren. Jedes Mitglied der Jury konnte pro Kategorie einmal die Punkte von 1 bis 10 vergeben. Die Punkte wurden nach dem Prinzip des European Song Contest (ESC) vergeben. Bis zum 30. Juni darf nun gewählt werden, wer am Ende der Schönste im Lande ist. Und mit dabei in der Sparte Touren ist der Traumpfad Hatzenporter Laysteig.
Er repräsentiert somit die Moselregion in diesem bedeutenden Wettbewerb.
„Für uns ist das eine große Ehre und eine ganz besondere Auszeichnung. Es ist auch die Würdigung unserer Ideen und des Einsatzes für diesen Weg“, sagt Bürgermeister Albrecht Gietzen, der den Verkehrs-und Heimatverein besonders erwähnt mit Blick auf das Entstehen des Laysteiges.
Der Rundweg startet am Bahnhof Hatzenport. Nach seiner Verlegung in den Dorfmittelpunkt vor Jahren ist er zu einem wertvollen und unverzichtbaren Verkehrsknotenpunkt für den Ort und die Umgebung geworden. Wer im Dunkeln oberhalb von Hatzenport auf den beleuchteten Bahnhof und seine Gleise blickt, der könnte meinen, es sei die Einflugschneise eines kleinen regionalen Flughafens.
Auf alten Pfaden geht es am Steilhang der Mosel durch die Weinberge. Ein pittoreskes Bild, vorbei an der Kreuzlay und der Rabenlay. Die Wanderer werden belohnt mit einem faszinierenden Blick hinunter nach Hatzenport und hinein ins Moseltal. Rechts die alte St. Johanniskirche, in der es immer wieder Konzerte gibt, auf der anderen Seite der Mosel die Ausläufer des Hunsrücks, der wuchtig daliegt. Die Mosel trennt sie: das Maifeld und den Hunsrück.
Oberhalb der Rabenlay gibt es ein völlig neues Bild. Weite Felder, man kehrt der Mosel den Rücken zu. Erst auf der Höhe der Kreuzlay ist der Fluss wieder zu sehen. Es geht durch einen wundersamen Krüppeleichenwald hinunter in das Schrumpftal. Das Tal der Mühlen, das von Hatzenport gesehen in Münstermaifeld-Metternich enden würde, wenn man es bis zum Ende gehen würde. Aber der Wanderer wendet sich, dem leise dahinfließenden Schrumpfbach folgend, an der Probstmühle vom Tal ab. Es geht hoch auf die Höhen des Maifelds, über die L113 bis auf die Höhe, wo sich wieder der Blick auf die Mosel befindet. Und dann geht es mitten durch die Rebstöcke auf den Mosel Panoramaweg. Herrliche Aussichten pur. Der spektakuläre Dolling-Kletterpfad ist etwas Herausforderndes für geübte Wanderer. Es ist wie Alpe Huez bei der „Tour de France“.
Und dann wieder Hatzenport. 600 Einwohner. 12 Kilometer liegen hinter den Wanderern. Der Traumpfad hat ihnen viel abverlangt und sie auf den höchsten Punkt in 257 Meter Höhe und den tiefsten in 82 Meter gebracht. Vorbei an der Wetterstation, den Schautafeln, die über das Klima und die Tierwelt informieren, den Winzerhütten, die zum Verweilen einladen und immer wieder der Blick weit hinunter in dieses einzigartige Tal der Mosel. Die Mosel, die in den meisten Monaten des Jahres behäbig dahinfließt, reguliert zwischen den Staustufen in Müden und Lehmen auf dem Weg nach Koblenz, wo am Deutschen Eck der Rhein und die Mosel eine Verbindung für die Ewigkeit eingehen.
Und auf dem Weg dahin dazwischen liegend vier Stunden Hatzenporter Laysteig – ein Traumpfad, der den Namen verdient und der nun auf dem besten Weg ist, Deutschlands schönster Wanderweg werden zu können. Allein dabei zu sein macht die Hatzenporter schon stolz. Es ist ihr Olympia für 2018. Und immer gibt es dabei große Sieger und keine Verlierer, denn gewonnen hat schon, wer so weit gekommen ist.
So können Sie abstimmen
Für das Jahr 2018 hat das Wandermagazin den Traumpfad „Hatzenporter Laysteig“ in der Kategorie Touren nominiert. Bis zum 30. Juni können Sie Ihre Stimme abgeben. Wichtig: Bitte geben Sie in der Kategorie Routen und Touren jeweils eine Stimme ab. Die Abstimmung in nur einer Kategorie ist nicht möglich. Unter allen Teilnehmern werden wertvolle Preise verlost! Abstimmen können Sie hier.
Foto: Traumpfade/Kappest