Auch unser Gastautor Hans-Peter Schössler besuchte die Premiere von „Der kleine Horrorladen“ und hat das Stück für Sie rezensiert:

24.Juni 2o17. 20 Uhr. Mayen, Burgfestspiele. Blauer Himmel über der Stadt, es ist warm. Alle die sich auf Mayener Regen eingestellt haben, müssen sich ärgern. Es ist kein Verlass auf das Burgfestspielwetter.

Intendant Daniel Ris hat mit „ Der kleine Horrorladen“ seine Regiepremiere. Unter den Augen seines Vorgängers Peter Nüesch. Um es vorweg zu nehmen: Ris hat eine gelungene Premiere. Man merkt es ihm am Ende an. Da fällt einiges ab. Der große Beifall tut gut.

Eine Menge passt in der Horrorgeschichte. Die Schauspieler gefallen und singen können sie auch. Vor allem Marie-Anjes Lumpp als Audrey und Tino Leo als Seymor brillieren. Man wünschte sich ein Happy End für die beiden und nicht, dass auch sie der gefräßigen Monsterblume zum Opfer fallen.

Mit der Zuordnung der drei durch das Geschehen wirbelnden und dazu singenden  Damen, habe ich anfänglich ein Problem, aber am Ende sage ich mir, dass es wohl dazu gehört(Bin halt vom Dorf.). Live –Musik, das ist nicht nur eine gute Idee, auch die Musiker sind es. Es gibt eine Lehre aus dem Spiel: Wer zu viel will, der kann durchaus auch Opfer werden.

Das Stück hat dem Publikum  gefallen. Und nur darum geht es. Es ist ein Mosaikstein an Bühnenangebot mehr und es bereichert die Geschichte der Burgfestspiele in Mayen. Der Abend hat gezeigt, was für ein Wert in diesem Festival, dem wichtigsten in der Region, steckt.

Da war es gut, dass auch Alt-Oberbürgermeister Albert Nell dabei war. Er war es  der politisch dafür sorgte, dass die Festspiele entstehen konnten. Jetzt gibt es sie seit 1988 mit eigener Intendanz. Mayen hat mächtig zugelegt in diesen Jahren. Die Burgfestspiele sind der beste Exportartikel der Eifelstadt. Mindestens einige Monate im Jahr.

Und der neue Intendant, Daniel Ris, der fünfte in der Geschichte, er und sein Team, Dramaturgin Petra Schumacher zu vorderst, sorgen nun  dafür, dass es in der Qualität des Angebotes keinen Bruch gibt. Das ist über das Tagessgeschehen in  Mayen hinaus die wichtigste Erkenntnis im noch frühen Festspielsommer 2o17. Alles gut in Mayen. Es wird auch mal wieder regnen.

 

Foto: Seydel