NEUWIED. -rro- Man bekommt nicht immer das was man sich wünscht – aber am Ende finden genau die zusammen, die zusammen gehören. Das bringt die Geschichte zwischen Patrick Rünz, Automobilverkäufer im Autohaus Ely in Feldkirchen und seiner Labradorhündin Lajla auf den Punkt.

Sicherheitsdienst 
auf vier Pfoten

Beim Betreten des Autohauses im Neuwieder Stadtteil Feldkirchen erwartet die Besucher ein ganz besonderes Empfangskomitee: freundlich, tierisch gut gelaunt aber nicht zu aufdringlich. Die Rede ist von Labradorhündin Lajla, die Patrick Rünz im Familienunternehmen stets zur Seite steht. Kein Wunder – ist die Hündin doch, wie auf der Website zu lesen, ganz offiziell „Sicherheitsbe-
auftragte“ des Autohauses.

Anders als gewünscht und doch perfekt

Das die Familie eigentlich eine recht konkrete und etwas andere Vorstellung von ihrem zukünftigen Vierbeiner hatte, spielt heute so gar keine Rolle mehr. „Was wir uns gewünscht hatten, war ein Golden Retriever, einen möglichst hellen Rüden“, schildert Rünz und bei einem Blick auf seine schokoladenbraune Labradorhündin kann er sich ein Lächeln nicht verkneifen. „Hat nicht ganz geklappt würde ich sagen“, fügt er schmunzelnd hinzu.

Und auch für ihn und seine Frau Johanna stellte sich eine Frage, die viele Menschen 
bewegt, wenn es darum geht den passenden Hund zu finden: Ins Tierheim gehen, oder doch besser einen geeigneten Züchter aufsuchen? „Wir haben hin und her überlegt“, erinnert sich der dreifache Familienvater. „Natürlich ist es eine gute Sache einen Hund aus dem Tierheim zu nehmen“, sagt er. „Aber man weiß dabei auch nie so ganz genau, woher der Hund kommt und was er vielleicht schon erlebt hat“, gibt Rünz zu bedenken.

Also entschied sich die Familie einen Züchter zu suchen – eigentlich. Denn wie so oft im Leben kam es anders, als man denkt: „Eine Bekannte, die gemeinsam mit ihrem Mann die Hundeschule dogcontact betreibt und mit dem Tierheim Koblenz kooperiert wusste, dass wir uns einen Hund wünschen und schickte mir ein Bild, da war Lajla gerade mal zehn Wochen alt“, erinnert sich der 38-Jährige. „Tja und da war’s vorbei“, sagt Rünz und zeigt auf seinem Handy das Bild des Welpen.

„Wer kann denn danoch nein sagen?“ Das Herz hatte entschieden und die Familie nahm dem kleinen Hund aus dem Koblenzer Tierheim bei sich auf und gab Lajla ein neues zu Hause.

Eher Halter- als 
Hundeschule

Die richtige Erziehung seines Hundes war Patrick Rünz von Anfang an sehr wichtig. „Das Tierheim hatte uns den Kontakt zu einer Hundeschule vermittelt und ich habe viel gelesen“, erklärt er. „Ich habe mich informiert, wie ich sie richtig auslasten kann und gehe auch jetzt drei Mal am Tag ausgiebig mit ihr raus“, schildert Rünz.

Im Laden kann sich die Hündin völlig frei bewegen. „Die Hundeschule war allerdings eher eine Halterschule“, gesteht Rünz. „Ich hatte zuvor noch nie einen Hund und ehrlich gesagt erst einmal keine Ahnung“, gibt er zu. Doch das Training hat sich ausgezahlt – die Hündin hört aufs Wort. Sie geht in ihr Körbchen wenn sie es soll und widersteht sogar der Versuchung ein Leckerli, das vor ihr liegt, zu fressen, bis ihr Herrchen das passende Kommando gibt.

Freundlich zu Mensch und Vierbeiner

Kunden, die das Autoaus betreten werden von der Labradordame freundlich begrüßt, merkt Lajla jedoch, dass ihr Gegenüber zurückhaltend reagiert, nimmt sie Abstand und lässt den Menschen ihren Freiraum.

„Sie ist einfach freundlich zu jedem und versteht sich mit allen Hunden.“

Das Lajla sich heute auch im Verkaufsraum ganz Zuhause fühlt und sich zu benehmen weiß, liegt auch daran, dass Patrick Rünz sie schon als Welpen mit ins Geschäft nahm. „Anfangs war sie wirklich wie ein Baby“, erzählt der Automobilverkäufer. „Das war schon eine Herausforderung.“ Aber die Geduld hat sich gelohnt. Viele der Kunden freuen sich besonders, wenn sie Lajla treffen und auch für die drei Kinder (17, 14 und 5 Jahre alt) der Familie ist die vierjährige Hündin eine tolle Kameradin.

Angst verloren, 
Gefährten gewonnen

Heute kaum zu glauben, gesteht Lajlas Herrchen: „Früher hatte ich sogar Angst vor Hunden. Oder sagen wir zumindest mal ausreichend Respekt.“

Er habe zwar nicht die Straßenseite gewechselt, aber doch eher Abstand von den Tieren gehalten. „Ich bin nie auf einen Hund zu gegangen. Ich konnte ja auch gar nicht einschätzen, wie er reagiert oder seine Körpersprache einordnen“, erklärt Rünz. So hat er auch dank seiner Hündin geschafft diese Angst abzulegen und ein ganz anderes Verhältnis zu den Vierbeinern zu entwickeln.