OHLENBERG. -nsc- Große Ereignisse werfen im beschaulichen Ohlenberg ihre Schatten voraus: Die Königsklasse des Motocross, die IMBA (International Motor Bike Assosication) Open Class, ist am kommenden Wochenende, Freitag bis Sonntag, 18. bis 20. August, auf der Rennstrecke des MCC Ohlenberg zu Gast. Damit so eine Großveranstaltung aber überhaupt erst möglich ist, sind viele fleißige Hände gefragt. Doch nicht nur vor der Europameisterschaft ist auf der vereinseigenen Piste einiges zu tun.

 

Unkraut jäten, Rasen mähen, die Strecke „in Form“ bringen – seit ein paar Wochen herrscht jeden Samstag geschäftiges Treiben am Rande von Ohlenberg. Neben der normalerweise anfallenden Arbeit, bereiten sich die Vereinsmitglieder auf ein großes Ereignis vor: Die Motocross Europameisterschaft. „Dafür muss dann doch einiges mehr gemacht werden, als für den regulären Trainingsbetrieb“, erklärt Christina Brassel (Presseleiterin). „Zurzeit sind wir jeden Samstag etwa sechs Stunden hier und mit zehn bis 15 Leuten im Einsatz“, führt sie weiter aus. Doch auch so gibt es immer was zu tun: Wenn nicht gerade die EM bevorsteht gilt es die Strecke für die Motocross Biker, die mittwochs und samstags und nachmittags zum Training kommen, vorzubereiten oder neue Ideen umzusetzen, wie die Erstellung einer Kinderstrecke für die Kleinsten. „Bei weit mehr als 150 Mitglieder sind eigentlich immer helfende Hände vor Ort. Ohne die geht es ja auch gar nicht“, bestätigt die Presseleiterin des Vereins.

Dieses Wochenende – mittlerweile der fünfte Samstag in Folge – packen die Mitglieder noch einmal fleißig an. In der heißen Phase vor dem Rennen müssen noch Geländer erneuert werden und der gesamte Streckenverlauf mit Flatterbändern abgesteckt werden. Und auch das Mähen steht schon wieder auf dem Plan. In der „glühend heißen“ Phase (ab Montag) wird dann das Festzelt noch aufgebaut. Im Laufe der Woche werden dann nach und nach die Getränkewagen und das Inventar für das Zelt geliefert. Auch das Fahrerlager für die rund 400 Fahrer muss noch abgesteckt werden. Und natürlich darf bei so einem Event das Siegerpodest, das sich beim MCC Ohlenberg auf einem Gerüst befindet, nicht fehlen und wird ebenfalls noch diese Woche aufgebaut. „Jede Menge ist noch zu tun, aber mit unseren tatkräftigen Mitgliedern und Freunden haben wir keine Bedenken unseren Zeitplan einhalten zu können“, erklärt die junge Frau stellvertretend für den Vorstand und resümiert: „Es ist viel Stress und viel Arbeit, aber ohne die EM fehlt halt einfach etwas im Jahr.“

Motocross Rennstrecke MCC Ohlenberg

Auf der kompakten Rennstrecke des MCC Ohlenberg wird den Motocross-Fahrern einiges geboten: Zahlreiche Auf- und Abfahrten, Sprünge und viele Kurven sorgen für viel Fahrvergnügen.

Christina Brassel selbst fährt zwar kein Motocross, doch ihrer Begeisterung für den Extremsport tut das keinen Abbruch. Über ihren Vater Wolfgang Brassel und ihren Bruder Steve Brassel ist sie zu ihrer Leidenschaft gekommen. Während ihr Vater als stellvertretender Sportwart (2010 – 2016) anfing, fährt ihr Bruder selbst Motocross. Seit 2016 ist Wolfgang Brassel Vorsitzender des MCC Ohlenberg. Ihre Mutter Natascha Brassel ist seit 2010 Kassiererin. „Ich bin da halt so reingerutscht. Aber mir macht selbst das ’nur‘ Zuschauen viel Spaß. Und unsere Gemeinschaft ist eben besonders – ein bisschen wie eine Familie halt“, erklärt Christina Brassel charmant. „Es ist einfach großartig bei uns an der Strecke zu sein. Nachmittags die volle Dröhnung Motoren-Geknatter und abends sitzen wir hier zusammen, genießen die tolle Aussicht, die Stille und unsere Gemeinschaft“, schwärmt sie.

In seiner Vereinsgeschichte begrüßte der Motocross Club schon öfter die IMBA-Fahrer an der vereinseigenen Rennstrecke. Mittlerweile zum zwölften Mal darf der Verein auf seiner kompakten Strecke am Rande von Ohlenberg den EM-Lauf austragen. Insgesamt ist es bereits die 53. Motocross-Veranstaltung für den Verein auf seiner Piste. Die Strecke hat sich allerdings in den vergangenen 43 Jahren, also seit der Vereinegründung 1974, kaum verändert.

Doch auch wenn die Vereinsmitglieder voll engagiert im Einsatz sind, um die EM – aber auch den normalen Vereinsbetrieb – zu ermöglichen, gibt es eine Sache, die nicht in ihrer Macht steht und von der eine Menge abhängt. Deshalb stellt Christina Brassel erfreut klar: „Wir haben hier wirklich tolerante Nachbarn. Ohne sie könnten wir das alles nicht machen. Wir sind ihnen sehr dankbar. Es ist nicht selbstverständlich, dass sie anderen Menschen ermöglichen ihr Hobby ausleben zu können.“

Um sich erkenntlich zu zeigen, stellte der Verein der Nachbarschaft daher auch in den vergangenen Jahren immer Freikarten zur Verfügung. „Dieses Jahr ist uns das leider nicht möglich und wir können den Anwohnern aus Kasbach-Ohlenberg und Ockenfels lediglich Ermäßigungen anbieten“, teilt die Presseleiterin ernüchtert mit. Der Grund: In den vergangen 18 Monaten wurde scheinbar gezielt versucht, dem Verein mit Diebstählen und Beschädigungen von Vereinseigentum zu schädigen. „Es ist sehr ärgerlich und traurig einem Verein, dem daran gelegen ist Menschen – ob Jung oder Alt – eine Möglichkeit zu bieten ihr Hobby auszutragen, solche Steine in den Weg zu legen“, positioniert sich der Vorstand.

 

Fotos: Schöneberg