NÜRBURGRING. Aufgrund einer Terrorwarnung muss das in Deutschland wohl bekannteste Festival „Rock am Ring“ unterbrochen werden. Tausende Besucher sind gezwungen das Festivalgelände zu verlassen. 

 Die zuständige Polizeidirektion Koblenz spricht von konkreten Hinweisen, die eine mögliche terroristische Gefährdung nicht ausschließen. Bestätigt wird die Terrorwarnung auch von Seiten der rheinland-pfälzischen Landesregierung. So spricht Ministeriumssprecher, Joachim Winkler, ebenfalls von einer möglichen terroristischen Bedrohungslage.

Per Lautsprecher wurden die Zuschauer über den Abbruch informiert und aufgefordert, das Festivalgelände in Richtung der Ausgänge und Campingplätze zu verlassen. Laut Organisator Marek Lieberberg blieben die meisten Besucher dabei ruhig, so dass innerhalb einer halben Stunde nach der Unterbrechung das Gelände geräumt war.

„Derzeit laufen die Ermittlungen mit Hochdruck“, so die Polizei. Genauere Hintergründe könnten zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht genannt werden, heißt es weiter. Die Sicherheit der Festivalbesucher stehe an erster Stelle, deshalb wurde entschieden den Festival-Freitag vorzeitig abzubrechen.

Auch mit Blick auf den Terroranschlag auf ein Konzert in Manchester, vor anderthalb Wochen, war das Polizeiaufgebot am Nürburgring auf 1200 Beamte aufgestockt worden. Rock am Ring Organisator Lieberberg hatte schon zu Begin der Veranstaltung, im Rahmen der Begrüßung auf der Hauptbühne, der Opfer von Manchester erinnert.

„Es gibt ein paar Punkte auf die sich nun konzentriert wird“, so der rheinland-pfälzische Innenminister, Roger Lewentz. Mit Blick auf die laufenden Ermittlungen gab er vorerst keine weiteren Details bekannt. Er habe bereits Bundesinnenminister Thomas de Maizière informiert und das Festivalgelände werde nun genau untersucht.

Die Unterbrechung war für Lewentz unumgänglich. Die Entscheidung sei nicht leicht gefallen, aber „Sicherheit geht vor“. Da waren sich auch alle Polizeiexperten einig.

Für Samstag sei eine Lageeinschätzung geplant, so Lewentz weiter. Um 11 Uhr will der Innenminister des Landes dann auch die Öffentlichkeit am Veranstaltungsort über das weitere Vorgehen informieren.

Als Höhepunkt des Festival-Freitags war der Auftritt der Rockband Rammstein vorgesehen. Nachdem Rock am Ring  in den vergangenen beiden Jahren auf dem Flugplatz in Mendig stattgefunden hatte, kehrte das Event in diesem Jahr an seinen Ursprungsort, den Nürburgring, zurück. Bis zu 90 000 Musikfans wurden zum diesjährigen Festival in der Eifel erwartet.

Die Polizei hat ein Bürgertelefon eingerichtet. Unter der Nummer 0800 6565651 erhalten Bürger Auskunft über die aktuelle Lage, teilte die Polizei Koblenz mit.