KOBLENZ. Ein besonderer Einsatz für Schiedsrichter Ralf Volk: Der Unparteiische aus Koblenz, der zumeist Spiele auf Rheinlandliga-Ebene pfeift, leitete mit seinen Assistenten Chris Schneider und Moritz Mayer das Achtelfinalspiel der Deutschen Gehörlosen-Meisterschaft zwischen dem GSV Düsseldorf und dem GTSV Frankfurt.

Schiedsrichter Ralf Volk (Mitte) mit seinen Assistenten Chris Schneider (Zweiter v. links) und Moritz Mayer (Zweiter v. rechts) sowie den Spielführern aus Frankfurt (Leon Lüddicke, links) und Düsseldorf (Andreas Fischer, rechts). Foto: Joachim Sarrach

Ausgetragen wurde die Partie auf dem Kunstrasenplatz auf der Karthause in Koblenz. „Die gesamte Kommunikation, die Gestik und die Mimik: Das war schon eine Herausforderung. Aber es hat unheimlich Spaß gemacht, die Spieler sind sehr herzlich“, sagte der 32-Jährige.
Mit 7:3 nach Verlängerung setzten sich die Düsseldorfer, die vier Nationalspieler in ihren Reihen hatten, am Ende durch – nach der regulären Spielzeit hatte es 3:3 gestanden. „Eine technisch anspruchsvolle Partie“, befand Volk. „Die Lautstärke auf dem Platz war eher gering, auch die taktischen Anweisungen von außen wurden über Gebärdensprache erteilt. Aber die Emotionen waren immer spürbar.“ Auch hinsichtlich der Abläufe auf dem Spielfeld musste sich Volk umstellen: So zeigte er seine Pfiffe zusätzlich mit einer Fahne an, und – da das Hörvermögen der Spieler unterschiedlich gut ist – auch die Kommunikation mit den Spielern war anders als gewohnt. Mit manchen Spielern konnte er sich ganz normal verständigen, mit anderen nur durch leichten Körperkontakt, Gestik und Mimik. „Dennoch: Wenn noch mal eine Anfrage für ein solches Spiel käme, würde ich sie sofort annehmen“, sagte Volk.
Und das könnte bald der Fall sein: Das Viertelfinalspiel zwischen den Düsseldorfern und dem GSV Karlsruhe soll am 29. April in Neuwied ausgetragen werden – nicht unwahrscheinlich, dass der Schiedsrichter dann wieder Ralf Volk wäre. „Der Umgang auf dem Platz war sehr herzlich und harmonisch“, betonte er. Kein Wunder also, dass Volk das Achtelfinalspiel mit seinem Assistenten letztlich ehrenamtlich leitete: Die Spesen rundete das Team auf und spendete jeweils 50 Euro an die beiden Vereine.